Mein Gastgeber Lou und seine Frau hatten mich vorzüglich versorgt. Das erste, was Lou fragte war, ob ich Pizza mag. Dann kamen mehrere Flaschen eisgekühltes Wasser hinzu und zu guter Letzt reichte mir Lou noch ein Lunchpaket für den kommenden Tag. Apfel, Apfelsine, mehre Päckchen Nudelsuppe und weitere zwei Flaschen Vitamingetränk. Am nächsten Morgen kam Lou’s reizende Ehefrau, brachte Frühstückskuchen und einen großen Becher Kaffee. Und jedesmal gab es anregende Gespräche über Camping, über die Familie und über das Reisen. Um 9.30 Uhr geht es los. Bereits nach kurzer Wegstrecke geht es über eine lange Brücke. Vom ersten bis zum letzten Meter mit schwer zu überwindendem Geländer.
Wörtlich nehmen sollte man das Schild nicht … .Überhaupt Verkehrsregeln. Das Auffälligste an den Ampelkreuzungen ist, dass viele die Farben eher als Empfehlung betrachten, denn als einzuhaltende Regeln.
Munter wechselt die Szenerie. Heute geht es durch Farmland…
… an weiten Feldern vorbei, die kilometerlang mit Mauern aus erratischen Blöcken eingefasst sind.
Weiter durch die ersten Pinienwälder, deren herber Duft über dem aufgeheizten Asphalt liegt.
Vorbei an vielen Gräberfeldern der Ahnen. Einige Gräber datieren auf 1644.
Vorbei an den ersten wiedervernässten Flächen …
Und plötzlich radle ich auf dem Washington Secondary Trail. Dem besten Radweg, den ich bisher entlanggefahren bin.
Die letzten 12 Meilen meines heutigen Weges führen über diesen wunderschönen Radweg nach Providence.
Um 18.30 Uhr treffe ich in Providence ein. Seit gestern hatte ich mehr als ein Dutzend Anfragen bei Warmshowers – der App für meine Unterkünfte – rausgeschickt. Bis 18.30 Uhr hatte ich nur 5 Absagen erhalten. Immer mit der gleichen Antwort: Wir sind gerade unterwegs. Der Rest hatte überhaupt nicht geantwortet. Da es mir in der Stadt ausweglos schien, ein Quartier zu finden, entscheide ich mich, den Ort Richtung Boston zu verlassen.
Vorher fange ich noch ein paar Schnappschüsse in der wunderbaren Abendsonne ein…
Da hat jemand sein Studium erfolgreich beendet und gestattet mir dieses Bild.
Ich verlasse Providence keine Stunde später nach meiner Ankunft. Quartiersuche ist angesagt. Hinter einem Baseballfeld, in einem kommunalen kleinen Waldstück, finde ich ein geeignetes Plätzchen für die Nacht.