Jo's DreamA bike. A tent. A year.

Jo

Cycling along the Colorado River

23. September 2024

Mein erster Weg führte mich heute Morgen zum Fahrradladen. Dort teilte man mir mit, dass die neue Felge vermutlich heute Nachmittag oder morgen eintreffen wird. So vereinbaren wir einen Termin für heute um 17.45 Uhr, zu dem ich mein Fahrrad im Bikeshop abgebe.

Für die nächsten Stunden kann ich daher mein Fahrrad bei vorsichtiger Fahrweise benutzen. Und so entschließe ich mich, einen Ausflug an den Colorado River zu machen.

Nördlich von Moab, etwa eine Meile vor dem Eingang zum Arches National Park, zweigt eine Straße nach Potlash im Westen ab und führt nach zwei Meilen direkt an das Ufer des Colorado River. Potlash werde ich nicht ganz erreichen. Aber ein paar Meilen in den Canyon flussabwärts – das wird gehen.

Für ein paar Meilen radle ich gemächlich an diesen senkrecht aufsteigenden 100 bis 200 Meter hohen Felswänden entlang. Trotz der Hitze ein großer Genuss.

Bereits nach kurzer Strecke entlang feinster senkrechter Felswände, passiere ich eine Gruppe Freeclimber. Direkt am Straßenrand haben sie Pavillons zum Schutz gegen die Sonne aufgestellt.

Hier üben unerfahrene Sportsfreunde unter Anleitung das Klettern an leichten Abschnitten der Wände. Weiter oben in den Wänden ist niemand zu sehen. Zu glatt, senkrecht und somit deutlich schwieriger. Dazu in der prallen Sonne kochendheißer Fels.

Und eine Augenweide entlang des Colorado Rivers, der grünlich schimmernd in seinem Flussbett unaufgeregt vorbeiströmt.

Archäologen gehen davon aus, dass die meisten Petroglyphen von Indigenen der südlichen San Rafael Fremont-Kultur angefertigt wurden, die zwischen 600 und 1.300 n. Chr. florierte.

Die Fremont-Kunst umfasst ältere Tierdarstellungen, Reihen von Männern, die sich an den Händen halten und dreieckige Figuren mit Hörnern, Speeren und Schildern.

Entlang dem Straßenrand der Potlash Road entdecke ich etliche Petroglyphen. Sie sind in der gleißenden Sonne nicht leicht zu entdecken. Ein Hinweisschild an der Straße hilft dabei.

Ein Schild führt mich anschließend zum Poison Spider Trailhead. Dort gibt es mehrere Dinosaurier Spuren zu entdecken.

Ich mache mich auf den ca 200 m langen Weg und gelangen so zu einem großen Steinblock, auf dem zwei Trittmarken gut zu erkennen sind. Sie gehörten zum Dinosaurier Grallator, sind ca 190 Millionen Jahre alt und im Navajo Sandstein abgebildet. Daneben gibt es laut Hinweistafel weitere Spuren, die ich nicht entdecken konnte.

Da mich interessiert, wie es hinter den senkrecht aufragenden Felswänden aussieht, nutze ich am Poison Spider Trailhead die Möglichkeit, auf einem Pfad aufzusteigen. Das gibt mir die großartige Möglichkeit, einen Blick in das Colorado Valley zu werfen.

Die Landschaft ist hier oben geprägt von hohen, weichen Hügeln. In den Tälern haben sich kleine, baumbestande Canyons eingeschnitten. An anderen Stellen haben sich schütter baumbestandene, flache Talauen gebildet.

Ich habe nur 2 Stunden Zeit. Aber der erste Blick hinter die Felsmauern hat mich neugierig gemacht. Und so plane ich für den folgenden Tag eine etwas größere Wanderung…

Was mich stört sind die kleinen Geländefahrzeuge, die in größerer Zahl auf ausgewiesenen Wegen lärmend durch diese Landschaft fahren. Kommt man nach Moab, ist man überwältigt von dem großen Angebot der Tourveranstalter an solchen Fahrzeugen.

Damit verbunden wird ein ganz besonderes Abenteuer, ein ganz besonderes Erlebnis versprochen. Mich stört der Lärm und ich kann nur abwarten, bis diese Fahrzeuge hinter der nächsten Hügelkette verschwunden sind.

Auch wenn das Gelände leicht zu Durchwandern erscheint, so hat es doch seine Tücken. Gibt es doch so gut wie keinen Schutz vor der brennnenden Sonne. Und auch die kleinen Canyons haben es in sich. Nur wenige senkrechte Meter genügen für einen langen Umweg. Dazu kommt eine dornige und stachlige Vegetation. Und so ist es unbedingt ratsam, auf den Wegen zu bleiben.

Und in der Stille kann ich mich geistig wie körperlich ganz auf diese wunderbare Natur einlassen.

Diese kleine Wandung hat mich neugierig gemacht. Und so freue ich mich auf die für den folgenden Tag geplante ausgedehnte Tour an einem anderen Ort.

Gegen 15.30 Uhr bin ich von meiner Wanderung zurück am Parkplatz und trete mit dem Fahrrad die Heimfahrt an. Es geht auf derselben Straße zurück. Ruhig fließt der Colorado River in seinem Bett. Das Wasser spiegelt die Südseite des Canyons.

Noch ein letzter Blick auf die hohen, teils überhängenden Felswände. Und dann bin ich auch schon wieder aus dem Tal und auf dem Weg zum Bikeshop. Die Felge ist noch immer nicht eingetroffen. Trotzdem lasse ich mein Fahrrad dort. Hoffentlich trifft das Ersatzteil morgen ein.

Meine liebenswerte Gastgeberin holt mich um kurz nach 6.00 Uhr am Fahrradladen mit dem Auto ab und gemeinsam geht es heim.

Bei meiner Ausfahrt aus dem Canyon entdecke ich noch einen Kletterer, der versucht, sich unter einem überhängenden Felsdach aus einer für ihn schwierigen, misslichen Situationen zu befreien, was ihm nach etwa zehn Minuten unter Einsatz technischer Hilfsmittel und großem Können auch gelingt.

Zuhause angekommen geht es gemeinsam mit Teri Ann an die Planungen für den folgenden Tag. Großzügig stellt sie mir ihr Auto zur Verfügung, trifft Vorbereitungen für ein Lunchpaket, legt mir einen Stapel Wanderkarten hin und gibt diverse Vorschläge.

Ihre wichtigste Empfehlung: Aufbrechen lange vor Sonnenaufgang. Und so wird der Wecker auf 4.30 Uhr Weckzeit eingestellt. Um 22.00 bin ich im Bett. In mir Dankbarkeit und große Vorfreude auf den kommenden Tag.

Melone Festival, Green River, Utah

21. – 22. September 2024

Teri Ann hatte mich zum Melon Festival eingeladen. Gegen 8.30 Uhr sind wir unterwegs. Während der Fahrt erzählt Teri Ann ein wenig aus vergangenen Zeiten. Sie ist in Moab aufgewachsen und lebt heute noch in diesem Ort.

Sie hat all die Veränderungen der letzten Jahrzehnte mitbekommen. Das Wachsen der Ortschaft hat seine Spuren hinterlassen. Dort, wo einst Wildnis ihr Elternhaus umgab, stehen heute Häuser.

Für die Strecke Moab – Green River brauchte sie früher 60 Minuten. Heute sind es wegen des starken Verkehrs 1 1/2 Stunden. Zu ihrer Enttäuschung gehört, das zwar Geld da ist, um einen guten Radweg 10 Meilen lang vom Norden kommend bis an den Stadtrand zu bauen, wo er endet. Für die Bedürfnisse der Bürger der Kleinstadt ist jedoch kein Geld da. Ich denke, dass sie in diesem Punk sicherlich recht hat.

Sie selbst ist eine ausgesprochen liberale, selbstbewusste Frau, die sich von niemandem in die Suppe spucken lässt. Mitunter wehrt sie sich mit kraftvollen Ausdrücken gegen jegliche Inanspruchnahme ihrer Person. Sie fühlt sich frei. Und möchte jederzeit selbst entscheiden, wohin ihre Reise geht.

Das Haus, in dem sie lebt, hat sie selbst konzipiert, die Ausführung aller Arbeiten daran selbst koordiniert und oftmals selbst Hand angelegt. Die dekorative Gestaltung des Hauses war und ist ihr ein ganz besonderes Anliegen. Vieles im Haus wurde von ihr selbst gefertigt. Und sie hat es so groß gebaut, dass sie jederzeit, wenn sie das Bedürfnis nach Veränderung hat aus dem Erdgeschoss in den 1. Stock umziehen kann.

Während des Corona Shutdowns saß sie in Marokko fest und hat dort ein Jahr lang in einem selbstgebauten Zelt gelebt. Die kommende Nacht wird sie nicht zuhause sein. Am Morgen war ich ihr behilflich, eine Reisematratze, Schlafsack und weitere Utensilien ins Auto zu packen.

Meine Rückfahrt nach Moab mit einem anderen Fahrer hatte sie gut vorbereitet, während sie selbst den Abend in Green River und die Nacht irgendwo draußen in der Natur verbringen will. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Ich aber bewundere sie für ihre gerade, aufrechte Haltung. Und während sie nicht zuhause ist, gibt sie mir großzügig ein Zuhause.

Teri Ann mit einem ihrer vielen, wunderbaren Freunde.

Ein paar Bilder noch zum jährlichen Melon Festival in Green River. Eröffnet wird das Festival mit einem kleinen bunten Umzug auf der Hauptstraße durch den Ort. Voran gehen zwei Fahnenträger.

Ihnen nach dieser Krankenwagen aus dem letzten Jahrhundert, gefolgt von den Feuerwehrfahrzeugen der Stadt, die sich mit ihren Sirenen schon von Weitem ankündigen.

Dieser alte Truck fand beim erwachsenen Publikum seine besondere Zistimmung.

Ein paar Kostüme gibt es auch. Zur Freude der Kinder, die mit reichlich Karamellbonbons vom Straßenrand auf die Fahrbahn gelockt werden.

Und seit Jahrzehnten ist die Riesen-Melonenscheibe (Titelbild) Bestandteil des Umzugs.

Im Ort Moab gibt es wohl zwei Cybertrucks. Man zeigt, was man hat …

… wie diese Rollerschuh-Fans, die ihren Sport lieben.

Auch der örtliche Golfclub beteiligt sich an dem Umzug …

Und der Melon-Man darf natürlich zur Gaudi aller nicht fehlen.

Nach dem Umzug strömen die Besucher zur zentralen Festwiese. Im Schatten der Pershing Rakete aus den 70er-Jahren kann man von Zelt zu Zelt schlendern, wo Waren aus dem lokalen Bereich angeboten werden. Der ganze Platz ist auf drei Seiten von Essbuden umrahmt, vor denen sich lange Schlangen gebildet haben.

An der 4. Seite, die den Platz abschließt, wurde ein grosser Park mit Hüpfburgen und einem künstlichen Teich aufgebaut, in dem Kinder in kleinen Plastikbooten umherschaukeln und sich mit Haushaltsschwämmen, die sie aus dem Wasser fischen, gegenseitig bewerfen können.

Daneben wird Livemusik einer lokalen Rockband angeboten, dessen Publikum durchweg älteren Jahrgangs ist. Die Jugend hat offensichtlich andere Interessen.

Soviel sei jedoch verraten: Neben diesem Stand, an dem Melonenscheiben gratis verteilt werden, gibt es noch zwei weitere Marktstände, an denen ganze Melonen verkauft werden. Und die Gesamtmenge der Melonen, die an diesem Tag über den Verkaufstresen rollen, beträgt 34.000 Pounds. Ich bin sprachlos …

An diesem ganz besonderen Stand werden den Besuchern kostenlos Melonenscheiben angeboten. Es ist ja schließlich das Melonen Festival. Auch ich lange ordentlich zu, werde nicht verraten, wie viele zuckersüße Melonenscheiben ich an diesem Tag gegessen habe …

… und nehme mir eine weitere Melonenscheibe vom Tisch.

Ich habe vergessen, zu erwähnen, dass in dieser Region Melonen und Kürbisse ein Hauptanbauprodukt der Landwirtschaft sind.

Und weil die Melonen so unglaublich lecker schmecken, komme ich nicht umhin, eine weitere für Zuhause einzukaufen.

Guten Appetit!

Teri Ann hatte alles sehr gut organisiert. Mein Fahrer bringt mich sicher zurück nach Moab. Und während ich den Tagesausklang zuhause verbringe, wird Teri Ann da draußen in der Wildnis ihren Träumen folgen. Was für ein Leben …

Moab 22. September 2024

Heute ist Ruhetag. Teri Ann ist nicht zuhause. Und ich suche mir außerhalb des Hauses einen Platz, wo ich in Ruhe die fehlenden Blogbeiträge verfassen kann. Ein Dank an Euch alle, die ihr aufmerksam und mit Interesse meine Reise verfolgt. Danke für eure Kaffees. Eure Kommentare. Eure Begleitung. Ihr macht mir Freude und berührt mich.

Arches National Park, Utah

20. September 2024

Teri Ann hatte mir angeboten, ihr Auto für den Besuch des Nationalparks zu benutzen. Ich freue mich riesig über dieses Angebot und mache mich früh am Morgen auf. Vor dem Eingang zum Park wartet um 7.00 Uhr bereits eine Fahrzeugschlange.

Als ich bei der Kontrolle ankomme und um Einlass bitte, werde ich freundlich abgewiesen. Ich verfüge nicht über die Timed Entry Permit. Und die braucht man zwischen 7.00 und 16.00 Uhr, um in den Park einfahren zu können. Sie muss spätestens 24 Stunden im Voraus online beantragt sein.

Enttäuscht fahre ich mit dem Auto die 8 Meilen zu meinem Quartier zurück. Aber schon auf der Rückfahrt fasse ich den Entschluss, den Tag nicht nutzlos verstreichen zu lassen. Ich stelle das Auto ab und steige aufs Fahrrad. Um 8.45 Uhr bin ich wieder am Parkeingang. Ich darf passieren und bin glücklich.

Vom Parkeingang aus sehe ich erschreckt, dass es relativ steil bergauf geht. Ohne Gepäck gestaltet sich die Bergauffahrt wesentlich leichter. Ich komme im zweiten und dritten Gang gut voran. Und da man das Hinterrad provisorisch gut geflickt hat, ist ein vorsichtiges fahren ohne Gepäck, allerdings ohne Garantie, weiterhin möglich.

Ich vertraue auf mein Gefühl und das Fahrrad lässt mich am heutigen Tag nicht im Stich. Insgesamt lege ich heute 90 Kilometer zurück. Davon 75 Kilometer innerhalb des Nationalparks. Mittlerweile kommt mir meine Kondition sehr zu Gute. Die Impressionen, die ich an diesem Tag im Park sammle, hinterlassen ein tiefen Eindruck in mir.

Hinter jeder Kehre wartet Neues auf mich: Felswände, Türme, Platteaus, Canyons und, wenn man ein wenig sucht, auch die vielgerühmten Felsbögen, von denen es in diesem Park über 2.000 gibt.

Mein Weg führt an wenigen prominenten Felsbögen vorbei. Die Bekanntesten von ihnen tragen Namen. Einziger Wermutstropfen des Tages ist, dass man auf derselben Straße den Park verlassen muss, auf der man hineingekommen ist. Aber die grandiose Landschaft gleicht das allermal aus.

Manche Felsformationen verblüffen durch ihre gewaltigen Balanceakte, bei denen hunderte, wenn nicht gar tausende Tonnen schwere Felsbocken auf schlanken Nadelspitzen stehen.

An anderen Stellen erheben sich Felstürme dicht an dicht in den Himmel und bilden ein Labyrinth, dass man nur mit Erlaubnis betreten darf. Unerfahrenen wird hier die Wanderung mit einem Führer empfohlen.

Ein wenig erinnert mich die Wollsackverwitterung an die Strukturen, die ich aus dem Elbsandsteingebirge kenne. Nur, das hier alles größer ist und der Wechsel vom heißen Tag zur kalten Nacht auch für scharfkantige Sprengungen des Gesteines sorgt.

Leider habe ich nicht die Zeit für eine Wanderung durch diese Märchenlandschaft. Eine gute Vorbereitung und ein mehr als ausreichender Wasservorrat sind Voraussetzungen für eine Wanderung in das Hinterland des Parkes.

Für mich reichen diese Eindrücke. Wenn ich ein weiteres Mal hier herkomme, würde ich gerne meine Frau dabei haben …

Die Vegetation dieser Landschaft ist gleichfalls faszinierend. Gräser, Büsche, knorrige, von der Hitze verdorrte Bäume, geben dieser Landschaft ihren zusätzlichen Reiz.

Viele Felsformationen regen die Phantasie an. Und so kann vor dem eigenen Auge sogar ein Phantasieland entstehen.

Im Devils Garden, einem zentralen Teil des Arches Nationalparks, steht dieser elegante Felsbogen mit einer Spannweite von über 94 Metern. An seiner schmalsten Stelle misst er nur 2 Meter.

Um 17.30 Uhr bin ich zurück von meiner Tour. Ich habe es meiner Gastgeberin versprochen, nachdem sie mich zum gemeinsamen Dinner mit ihren Freunden eingeladen hat.

Wieder wird es etwas später, aber gegen 20 Uhr holt sie mich ab und wir fahren gemeinsam zu ihren Freunden. Es ist eine bunte Gruppe, die sich da zusammengefunden hat. Und wie ich erfahre, existiert diese Gruppe schon seit Jahrzehnten. Über 60 Mitstreiter sind in dieser Zeit verstorben. Aber die, die noch da sind, sind alles andere als langweilig.

Ich erlebe einen hochinteressanten Abend mit tollen Gesprächen und abwechselnden Gesprächspartnern. So, wie sie alle Interesse an meiner Person haben, habe auch ich Interesse an ihnen. Unter den Anwesenden ist eine Heilerin, die mir ihre gläserne Klangschale mit einem Durchmesser von 60 cm mit faszinierendem Klang, vorführt. Oder einem Mann, der seine Kindheit im Zoo verbracht hat und – auch mit wilden – Tieren sehr vertraut ist.

Am meisten beeindruckt mich ein Mann, einige Jahre älter als ich, der neben vielen anderen Gipfeln 5 der Seven Summits bestiegen hat. Seine Bescheidenheit ist faszinierend. Seine Zufriedenheit ebenso. Und ich bewundere seinen Mut, weil er noch immer den Wunsch hat, den Mount Everest zu besteigen. Der Mann geht auf die 80 zu und hat immer noch Träume.

Das gute Essen rundet den Abend perfekt ab. Und so beschließe ich gegen Mitternacht diesen einzigartigen Tag.

Von Green River nach Moab, Utah

19. September 2024

Früh am Morgen bin ich wach. Motorenlärm und Scheinwerferlicht haben mich geweckt. Ca. 250 Meter von mir entfernt sind unzählige Baufahrzeuge abgestellt, die sich jetzt alle langsam in Bewegung setzen. Zeit für mich, mein Zelt abzubauen und diesen Ort zu verlassen.

Zuerst geht es nach Green River, wo ich an einer Raststätte frühstücke. Das gib mir Gelegenheit, den weiteren Weg zu planen. Über den alten Highway, der nördlich der Interstate 70 in östliche Richtung verläuft, finde ich einen guten Weg raus aus der Stadt.

Was ich nicht weiß, ist, dass diese Straße schon seit langem ausgedient hat und sich in einem entsprechend schlechten Zustand befindet. Für mich ist die Straße sicher. Für meine Reifen ein Problem. Da meine Sicherheit vorgeht, fahre ich die 12 Meilen bis zur Einmündung in die Interstate.

Kaliforniens Salzkraut

Ein letzter Gruß …

Wüstentrompete

Aprikosenmalve

Wilder Stechapfel

Wilder Buchweizen

Immer dominanter bestimmen rote Felsformationen das Landschaftsbild.

Die Vegetation hat sich an die trockenen, klimatischen Bedingungen angepasst. Einerseits bin ich ganz fasziniert. Andererseits jedoch in Sorge. Gibt es doch einige sehr wehrhafte, stachelige Vertreter unter den Wüstenpflanzen.

Mitunter säumen ganze Wälle von Salbeibüschen den Straßenrand. Darunter immer wieder stachelige Arten. Zweimal steige ich vom Fahrrad und kontrolliere nach „Durchfahren“ der Passagen meine Reifen. Ich atme auf, als ich das Ende des Old Green River Highways erreiche.

Die letzten Meilen fahre ich wieder auf der Interstate bis zur Ausfahrt 182, wo ich auf den Highway 191 abbiege, der mich nach Moab bringen wird.

Immer karger wird die Landschaft, durch die ich fahre. Der warme, mitunter von heißen Wellen durchsetzte Fahrtwind streift sanft über Arme und Beine. Etwa 10 Meilen vor Moab kann ich von der Straße auf einen sicheren Fahrradweg überwechseln, der bis in die kleine Stadt führt.

Diese letzten Meilen geht es mehr und mehr durch die Felsenlandschaft. Und, was besonders schön ist, es geht bergab.

An vielen Stellen zweigen von diesem Radweg Mountainbike-Pfade ab. Die Beschilderung ist hervorragend und auch der Charakter der Wege, ob leicht, mittel oder schwer, wird beschrieben.

Kurz bevor ich Moab erreiche, überquere ich den Colorado River. Der schmale, baumbestandene Ufersaum leuchtet grünsilbrig in der späten Nachmittagssonne.

Zwei Meilen weiter erreiche ich Moab.

Mitten im Ort geht mir plötzlich die Luft aus. Ich schaue mir die ganze Geschichte an und stelle fest, dass ich einen Felgenbruch habe. Über Google finde ich einen Fahrradladen in nächster Nähe. Dort ist man mir behilflich und repariert Rad und Reifen provisorisch. Gleichzeitig gibt mir der Monteur die Adresse eines Fahrradladens, der vermutlich in der Lage sein wird, diesen Schaden zu beheben.

Ganz angetan von mir und meiner Reise ist er sehr wohlwollend und möchte für die Reparatur nichts haben. Ich bedanke mich mit meiner Visitenkarte und fahre ein paar Straßen weiter zum empfohlenen Bikeshop.

Nach Begutachtung des Schadens kommen wir gemeinsam zu dem Ergebnis, dass eine Weiterfahrt mit dieser Felge nicht mehr möglich ist. Er hat keine passende Felge auf Lager. Sie muss bestellt werden, und das wird einige Tage dauern. Für mich bedeutet das Zwangsaufenthalt in Moab.

Jetzt heißt es erst einmal, Kontakt mit meiner Gastgeberin aufzunehmen. Und ich habe ganz großes Glück. Offenbar kennt sie die Männer vom Bikeshop … Sie erklärt sich bereit, mich gegen 18.00 Uhr abzuholen.

Die Kommunikation mit ihr über die Warmshowers-App klappt nicht. Wiederholt fordert mich meine Gastgeberin auf, sie zu kontaktieren. Aber in der App wird mir keine Telefonnummer angezeigt. So geht das eine Zeit hin- und her.

Schließlich schaue ich im E-Mail Programm nach, und dort hat mir Warmshowers eine Nachricht gesandt, aus der ich die Telefonnummer entnehmen kann. Da meine Gastgeberin eigene Verpflichtungen hatte, verzögerte sich ihre Ankunft beim Bikeshop. Aus 18.00 Uhr werden 20.00 Uhr, als sie schließlich eintrifft.

Um 20.20 Uhr erreichen wir mein Quartier. Meine Gastgeberin erklärt sich sofort bereit, mich so lange zu beherbergen, bis mein Fahrrad repariert ist. Dann führt sie mich durch ihr Haus und erklärt mir die Besonderheiten, damit ich mich in den nächsten Tagen in dem Haus gut zurecht finde und wohlfühle. Wieder einmal bin ich sprachlos über diese Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft.

Viel ist an diesem Abend mit mir nicht mehr los. Müde und erschöpft lege ich mich zu Bett und falle nach wenigen Minuten in einen tiefen, erholsamen Schlaf.

Von Soldier Summit nach Green River, Utah

18. September 2024

Vor mir lockt in der Ferne der blaue Himmel. Das wird ein Wettrennen mit dem Wind und es wird Stunden dauern, bevor ich aus dem Randbereich der Regenfront herausfallen kann. Die nasse Fahrbahn glitzert im Gegenlicht.

Der Morgen ist wolkenverhangen. Hinter mir regnet es, und die Regenfront kommt immer näher.

Bisher war mir die Veränderung der Landschaft nicht so sehr aufgefallen. Jetzt erst bemerke ich, wie kollossal sie sich in den letzten Stunden gewandelt hat.

Auf trockener Straße mit weiten Schultern geht es vorbei an Felstürmen und durch Schluchten.

Nach nach Stunden komme ich endlich aus der Regenfront heraus und atme auf.

Tafelberge tauchen auf und die Vegetation nimmt ab. Die Landschaft verändert sich. Es wird wüstenhaft.

Während letzte Regenwolken vorbeiziehen, fahre ich durch dieses Tal auf die gegenüberliegende Bergkette zu.

Plötzlich öffnet sich die Landschaft, und ich schaue in ein weites, langgestrecktes Tal.

Ich durchfahre die weite Ebene entlang der Bergkette und erreiche schließlich Green River, Utah, das in einer Talmulde fast unsichtbar verborgen liegt.

Die letzten Kilometer waren etwas schwierig, da der Highway direkt in die Interstate einmündet. Per Radweg die Interstate zu umgehen, war keine Option für mich, da er als Mountainbike Trail ausgewiesen war.

In bestimmten Abschnitten ist es in Utah erlaubt, die Autobahn mit dem Fahrrad zu benutzen. Und erstaunlicherweise geht das recht gut, da die Schultern 2 1/2 bis 3 Meter breit sind.

In Green River verlasse ich die Interstate und finde ein paar hundert Meter von der Autobahn entfernt ein ruhiges Plätzchen, wo ich mein Zelt aufschlage. Ich verbrauche meine letzten Essensvorräte, bevor ich euch allen eine gute Nacht wünsche.

Wieder wart ihr dabei. Danke für eure Begleitung, eure Unterstützung, eure Kaffees … das ist eine ganz besondere Art zu reisen, denn ich bin nicht allein.

Es war wieder ein toller Tag mit lebhaften Eindrücken. Und ich bin erstaunt, dass ich trotz aller Widrigkeiten am Ende des Tages 91 Meilen bewältigt habe. Und ganz sicher hat mir der günstig stehende Wind dabei geholfen.

Von Provo nach Soldier Summit, Utah

17. September 2024

Um 7.30 Uhr weckt mich eine Stimme und fordert mich auf, aus dem Zelt zu kommen. Freundlich erklärt mir anschließend der Mann, dass ich auf öffentlichem Grund zelte, was in dieser Stadt verboten ist. Ich erkläre meine Situation und er gibt sich mit der Erklärung zufrieden, bittet mich aber freundlich, das Zelt abzubauen und den Ort zu verlassen.

Am Morgen steht der Wind nicht günstig. Es geht bergauf duch eine Lücke im vor mir liegenden Bergrücken. Schon die im Tal vor dem Gap liegenden Windkraftanlagen verraten die herrschenden Windströmungen.

Auf dem Mapleton Parkway Trail geht es hinaus aufs Land. Schon bald endet der Trail und ich muss auf die Straße zurück.

An den Hängen im Durchbruch der Bergkette zeigt sich bereits der Herbst mit seinen bunten Farben.

Dazwischen immer wieder kahle, rötliche Flächen. Vorboten der wüstenartigen Gebiete, in die ich langsam hineinfahre.

Die Flügelspitzen der auf kurzen Säulen stehenden Windkraftanlagen erreichen fast den Boden. Ein ungewöhnliches Bild …

Etwas abseits der Straße entdecke ich unterhalb der Straße einen befremdlichen Hinweis auf eine Unglücksstelle. Eine Start-Zielflagge, wie sie z. B. bei Formel 1 Rennen verwendet wird. Diese Flagge wird normalerweise am Ende einer Strecke gehisst, um den Teilnehmern anzuzeigen, dass sie das Ziel erreicht haben.

Mitunter wirkt es, als durchfahre ich eine Modellbahnlandschaft. Die großen Eisenbahnen schrumpfen auf Modellgröße. Und da in der Ferne der Größenvergleich teilweise verschwindet, entsteht bei mir dieser Eindruck – wohlwissend, dass das nicht wahr ist.

Nur wenige Hundert Meter weiter hat ein Biber seine Burg in der Mitte einer Flussschleife errichtet.

So karg die Landschaft auch sein mag, so spannend ist es zu sehen, welche unterschiedlichen Farben Fels und Boden haben.

Obwohl es den ganzen Tag leicht bergauf geht, erreiche ich am Abend Soldier Summit. Auf der Karte werden ein paar Straßen angezeigt, bei denen es sich um grobe Schotterpisten handelt. Ich zähle vor Ort drei Häuser, eine Tankstelle und einen Schuppen.

In der Tankstelle frage ich an, wo ich mein Zelt aufschlagen kann. Der Mitarbeiter telefoniert kurz mit seinem Vorgesetzten. Dann weist er mir einen Platz hinter dem kleinen Schuppen zu.

Ich schaue meinen Platz an: 30 Meter sind es bis zur Straße, von welcher der Motorenlärm ertönt. Dieser Platz ist nicht geeignet. Und so schiebe ich mein Fahrrad zu einem der beiden Häuser hinauf.

Hinter den Häusern beginnt die Natur. Unter deren Rande schlage ich mein Zelt auf. Etwa eine halbe Stunde später in der Dunkelheit, bemerke ich Licht in einem der beiden Häuser, laufe hinunter und klopfe an.

Nacheinander erscheinen drei junge Männer in Tarnanzügen. Sie sind vor wenigen Minuten von der Hirschjagd zurückgekommen. Mein Zelt steht auf dem Nachbarsgrundstück. Da der Nachbar die ganze Woche nicht da ist, geht das Ordnung.

Und dann habe ich ein paar Fragen zur Jagd. Sie jagen mit Compound Bögen. Die Jagd beginnt vier Wochen früher als die Jagdsaison mit Schusswaffen. Während sie in Tarnanzügen durch die Natur streifen, müssen bei der Jagd mit Schusswaffen orangefarbene Westen getragen werden.

Das erlegte Tier wird vor Ort zerlegt und in Gebinden von 45 Pound im Deuter-Rucksack zu Tale befördert. Die Jagdsaison fällt in die Zeit, in welcher die Hirsche anfangen, ihre Hirschkühe zu sammeln. Sie sind in dieser Zeit weniger aufmerksam, weniger vorsichtig und verraten ihre Standorte durch ihre Laute. Das wiederum vereinfacht den Jägern die Jagd.

Die eigentliche Zeit, in der die Hirsche ihren Harem sammeln, ist der Oktober. Dann ist die Jagd mit dem Bogen schon nicht mehr möglich. Meine drei Gesprächspartner hatten diesmal keinen Erfolg und waren nach 6 Tagen in der Wildnis ins Haus zurückgekehrt. Nachdenklich kehre ich zu meinem Zelt zurück und lausche in die Nacht. In der Ferne erklingt der Hirschruf. Gute Nacht!

Von Salt Lake City nach Provo, Utah

16. September 2034

Bevor ich aufbreche, nehme ich noch mit meinen Gastgebern an einem Gottesdienst ihrer Kirche teil. Für mich ist es erstaunlich, wie liberal diese Kirchengemeinde eingestellt ist. Eine Frau leitet den Gottesdienst. Und die Themen sind sehr weltlich.

Es wird über die aktuelle politische Lage gesprochen. In diesem Zusammenhang wird eindringlich darauf hingewiesen, sich an der Wahl im November zu beteiligen. Das Thema wird eingerahmt von mir unbekannten Kirchenliedern. Das von mir erwartete kirchliche Thema, das zitieren und predigen zu Abschnitten aus der Bibel, unterblieb während des Gottesdienstes ganz. Lediglich ein gemeinsames Gebet wurde gesprochen.

Für diejenigen, die gerne mit der Bibel arbeiten möchten, wird nach dem Gottesdienst die Möglichkeit angeboten, in einem anderen Raum zusammenzukommen um über christliche Temen zu sprechen. Und obwohl ich kein Kirchgänger bin, muss ich eingestehen, dass mir dieser Gottesdienst in seiner Form und Thematik sehr gefallen hat.

Eine Stunde später, nach herzlicher Verabschiedung von meinen Gastgebern, sitze ich auf dem Fahrrad. Während ich aus der Stadt rolle, lasse ich noch einmal meinen Aufenthalt bei meinen Gastgebern revue passieren. Es war eine kurze, intensive Zeit. Die tiefgehenden Gespräche ließen auch das politische Spektrum nicht aus. Insbesondere die liberale Haltung zu in den USA kontrovers diskutieren gesellschaftlichen und sozialen Themen, haben mir gut getan.

Und am Ende meines Aufenthalts verspürte ich sogar ein wenig Wehmut und stellte fest, dass ich gerne noch ein oder zwei Tage geblieben wäre, um weiterführende Gespräche mit meinen Gastgebern zu führen.

Ich bin noch nicht ganz aus Salt Lake City raus, da mache ich schon einen ersten Halt. Liebhaber alter Autos, z.B. mein Neffe Joel, würden hier voll auf ihre Kosten kommen. Im Originalzustand erhaltene Autos, aber auch modifizierte und getunte Fahrzeuge sind zu besichtigen. Die Eigentümer sind anwesend und geben bereitwillig jedem Interessierten Auskunft.

Meine technischen Kenntnisse über Autos reichen über Form und Farbe nicht hinaus.

So möchte ich mich auf wenige Bilder beschränken.

Der weitere Verlauf des heutigen Tages führt mich über fast die gesamte Strecke auf Fahrradwegen abseits der großen Straßen durch die Landschaft. All diese Fahrradwege sind hervorragend ausgebaut, zwischen 2 und 6 Metern breit und durchgängig asphaltiert.

Draper City Trail, Porter Rockwell Trail, Draper Canal Trail, Southern Rail Trail, Lehi Rail Trail und Murdock Canal Trail bestimmen heute meinen Weg nach Provo, Utah.

Obwohl ich erst gegen 12.00 Uhr Salt Lake City verlassen habe, komme ich weiter als gedacht und erreiche noch vor Einbruch der Dunkelheit Provo, Utah.

Da ich den ganzen Tag über an den Städten vorbeigefahren bin, ergab sich keine Möglichkeit, Lebensmittel einzukaufen. Das muss ich jetzt in Provo nachholen. Ich mache mich auf die Suche nach einem Lebensmittelgeschäft und lande schließlich in einem Laden, der vornehmlich Menschen aus Columbien bedient.

Das ganze sieht mir eher wie ein Großhandel aus. Die kleinste Verpackungseinheit Milch beträgt eine Gallone. Käse und Wurst werden nur in Großpackungen angeboten. Das lose Gemüse ist von denkbar schlechter Qualität, so dass ich enttäuscht und hungrig auf einen Einkauf verzichte.

Als ich das Geschäft verlasse, ist es bereits dunkel. Ich montiere einen zusätzlichen Rückstrahler und mache mich auf die Suche nach einem geeigneten Platz zum Übernachten. Im Maeser Park in Provo finde ich einen Platz, schön im dunklen Schatten der Nacht gelegen. Die grellen Scheinwerfer auf den Sportflächen nebenan blenden und verhindern die Sicht auf mein Zelt. Ich fühle mich an diesem Ort sicher.

Ein Tag in Salt Lake City

15. September 2024

Ich bin früh hoch. So können wir uns gemeinsam auf den Weg zum Bauernmarkt machen. Während ich das Fahrrad nehme, fahren Nancy und David mit dem Auto hinunter zum Markt. Dort treffen wir uns kurz. Dann starte ich mit einem Besuch des Bauernmarktes in den Tag.

Der Farmers Market teit sich in zwei Bereiche: im vorderen werden Obst, Gemüse, Kartoffeln etc. angeboten, im hinteren allerlei andere Produkte.

Um die Qualität der Produkte zu unterstreichen, wird auch schon einmal der Kollege hinzugezogen.

An mehreren Stellen haben Straßenmusikanten Platz bezogen und geben ihr Bestes.

Alt und Jung musizieren gemeinsam.

Und die Musikstücke entstammen überwiegend der amerikanischen Volksmusik.

Hier kann jeder Fragen stellen. Und diese Gruppe hat große Freude daran, Antworten zu finden.

Und dieser Stand war für mich ganz besonders interessant. Links im Bild zwei bewaffnete Polizisten, rechts Strafgefangene. In einem Projekt bewirtschaften die Strafgefangenen etwas Land und produzieren in kleinen Mengen Gemüse. Dieses Gemüse verkaufen sie dann einmal pro Woche auf dem Bauernmarkt.

Das ist eine Form der Resozialisierung und sie scheint zu funktionieren. Als ich den Polizisten frage ob ich ein Foto machen darf, zeigt er sich sehr erstaunt. Natürlich darf ich ein Foto machen. Wir befinden uns hier in der Öffentlichkeit.

Meinem Hinweis auf Persönlichkeitsrechte entgegnet er schon gar nichts mehr, antwortet nur noch mit einem Lächeln und bringt sich bereits in Pose …

Anschließend geht es kurz zum Friseur: 35 Dollar für einen simplen Haarschnitt. Dafür habe ich die nächsten drei Monate wieder meiner Ruhe und brauche keinen Föhn. Außerdem sieht es viel besser aus. 😀

Über dem Campus der Universität Salt Lake erreiche ich das Natural History Museum, in dem ich mich die nächsten Stunden aufhalten werde. Da ich mit großer Leidenschaft Geologie und Paläontologie studiert habe, brauche ich euch wahrscheinlich nicht zu erklären, dass hierauf mein besonderes Interesse ruht.

Es ist ein moderner Neubau, der schon durch seinen großzügigen Eingangsbereich besticht.

Über mehrere Stockwerke zieht sich diese Glasfront bis zur Decke. Sie zeigt ein ganzes Potpourri der Erdgeschichte. Beginnend mit dem Erdaltertum unten und endend im Hier und Jetzt oben. Mehr ist von der Halle aus nicht zu sehen. Alles andere verbirgt sich hinter den Mauern und macht mich neugierig.

In kleinen Fachbereichen wird Besuchern an lebenden Objekten erklärt, wie sich das Leben auf der Erde entwickelt hat. Hier werden höchst kompetent Fragen der Besucher beantwortet.

Zwischendurch kann man einen Blick durch große Glasfronten auf Magazine und Präparationsbereiche werfen.

Über mehrere Etagen steigt man über Rampen und Treppen auf und durchwandert so die vergangenen Welten. Es sind nicht viele Objekte. Aber die Objekte, die ausgestellt sind, sind wunderschön.

Die Bilder sollen euch einen Eindruck geben. Ich möchte sie nicht weiter kommentieren.

In einer Zeittafel sind verschiedene Pfeil- und Speerspitzen angeordnet und beschrieben. Sie geben eindrucksvoll wieder, seit wann die Menschen in Nordamerika diese Gerätschaften verwenden.

Die Entwicklungsgeschichte des Menschen anhand der bekannten Funde und Fundorte wird an einer Wand knapp und eindrucksvoll dargestellt. Ich bin beeindruckt von der Klarheit. Auch wenn alles sehr knapp kommentiert wird, so kommen die Informationrn allesamt gut rüber.

Das Ganze ist stufig aufgebaut. Das Älteste unten, das Jüngste oben. So, wie auch Erdschichten zu interpretieren sind.

In einer kleinen Minaralienausstellung werden die Kristallformen grafisch dargestellt und mit entsprechenden Originalen aus der Natur belegt.

Goldnuggets und Kristalle, Diamanten, Saphire, Smaragd… Alles wird in einen Kontext gestellt und mit Musterstücken belegt.

Kristallformen, hier Skalenoeder, die zusätzlich Sand in ihr Kristallgitter eingebaut haben.

Farbige Geschichtenerzähler Kristalle.

Alles ganz knapp und verständlich.

Eine großartige Ausstellung, die ich jedem naturhistorisch Interessierten empfehlen mag.

Die letzten 2 Stunden verbringe ich im Red Butte Garden and Arboretum, dem Botanischen Garten Salt Lake City’s. Er liegt gleich hinter dem Museum.

Es ist eine Anlage, die im unteren Bereich parkähnlich aufgebaut ist und nach oben in die natürliche Landschaft übergeht.

Ein Tummelplatz für kleine Gäste.

Um 18:00 Uhr bin ich wieder in meinem Quartier. Während des Abendessens erzählte ich von meinen Eindrücken des Tages. Nancy hatte mir ein Ticket für das Museum angeboten, dass online einzulösen war. Irgendwie habe ich da etwas falsch gemacht. Jedenfalls ist die Buchung nicht erfolgt, wie ich an der Museumskasse feststellen musste.

Ohne von meinem Missgeschick Kenntnis zu haben, bot mir ein anderer Museumsbesucher, mit dem ich mich zuvor über meine Reise unterhalten hatte, eine Eintrittskarte an. Ich freute mich riesig und nahm das Angebot herzlich gerne an.

Zum Ende des Tages nehmen mich Nancy und David noch mit zu einer kleinen, feinen musikalischen Veranstaltung. Es spielt die Stratford Street Big Band. Die SSBB begann mit einer Gruppe von Musikern aus der Nachbarschaft, die Swing-Songs spielen wollten. Sie sprachen mit anderen Freunden und bald hatten sie eine Band!

An dieser Stelle möchte ich einen ganz großes Dankeschön an meine Gastgeber aussprechen für den gelungenen Abend.

🎺🎺🎺 Dies ist der 100ste Blogbeitrag! 🎺🎺🎺

Danke für eure treue Begleitung. Immer wieder berührt es mich, zu wissen, dass ihr da seid. Dass ihr mich unterstützt durch eure Freude beim Lesen, eure Kommentare (bitte hinterlasst mir doch heute einen!), durch eure Kaffees. Ihr seid mein Rückenwind.

Von Antelope Islands nach Salt Lake City, Utah

13. September 2024

Es ist früh am Morgen, als ich aufwache. Der Wind hatte sich gegen 3.00 Uhr gelegt und mit 12°C ist es angenehm kühl. Routiniert packe ich meine Sachen zusammen. Bevor ich losfahre, überprüfe ich noch den Reifendruck. Hinten scheint er okay. Vorne ist der Reifen fast platt.

Also ist wieder Pumpen angesagt. Bis Salt Lake City werde ich ein halbes Dutzend Mal nachgepumpt haben. Das nervt, ist anstrengend und zwingt mich früher oder später zum Handeln.

Antelope Island vom Ladyfinger Campground aus gesehen.

Noch einmal radle ich durch die üppigen Weidegründe der Bisons, die sich im Norden der Insel über Meilen bis an den Salzsee erstrecken. Ein letzter Sehnsuchtsseufzer. Dann mache ich mich auf den Weg nach Salt Lake City. Bis Layton benutze ich denselben Weg, auf dem ich zur Insel gefahren bin.

Ab Layton fahre ich dann auf der zum Radweg umfunktionierten, ehemaligen Eisenbahntrasse weiter nach Salt Lake City. Hier erst verlasse ich den Radweg und suche als Erstes einen Bikeshop auf.

Unterwegs komme ich noch an einem mehrere Tausend Quadratmeter großen Privatgrundstück vorbei. Hier hat sich der Eigentümer seinen Traum verwirklicht und eine unglaubliche Eisenbahn-Modellanlage erschaffen. Ich bin durchaus fasziniert, weil ich so eine Anlage noch nie gesehen habe.

Gleichzeitig bin ich entsetzt. Prangen doch am Zaun, der die gesamte Anlage umfasst, die abgebildeten Warnschilder.

Jeder mag über die Schilder denken, was er will. Mich jedoch erschrecken sie so sehr, dass ich darauf verzichte, die Anlage näher anzuschauen.

Der alte Bahnhof von Salt Lake City – heute nicht mehr als Bahnhof genutzt.

Der auffallendste Bereich der Stadt Salt Lake City ist der Gebäudekomplex rund um den Salt Lake Tempel der Mormonen. Im Bild das Joseph A. Smith Memorial Building.

Das Konfetenz-Zentrum, das zur Zeit wohl auch als Kirche genutzt wird.

Seitenansicht des Konferenzzentrums mit der Aussichtsterasse auf dem Dach.

Der fast komplett eingerüstete Tempel. Ob es sich bei den offensichtlich bedeutenden Renovierungsarbeiten um Stabilisierungsmaßnahmen des Bauwerks gegen Erdbeben handelt, vermag ich nicht zu sagen. Die Maßnahmen wurden jedoch 2019 angekündigt.

Salt Lake Tempel (hinten links) und Tabernacle (vorne rechts). Das Salt-Lake-Tabernacle wurde für große Versammlungen und Veranstaltungen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage konzipiert. Zwischen 1863 und 1867 wurde es erbaut. Es befindet sich auf der Westseite des Temple Square und ist die Heimat des Tabernacle Choir at Temple Square mit der ikonischen Orgel mit 11.623 Pfeifen als Kulisse.

Um 18.00 Uhr wollte ich bei meiner Gastgeberin sein. Da ich bei der Adressenangabe für Google Maps einen Fehler gemacht habe, lande ich zuerst im Norden der Stadt. Ich bin ein wenig verärgert über diesen dummen Fehler. Sogleich mache ich mich auf den Weg zur richtigen Adresse, wo ich mit ca. 20 Minuten Verspätung eintreffe.

Meine Gastgeber warten bereits. Sie waren der Annahme, dass wir 17.00 Uhr vereinbart hatten. Trotz alledem ist ihr Empfang ganz warmherzig. Schnell findet sich ein sicherer Platz für das Fahrrad. Anschließend zeigen sie mir mein Zimmer. Und noch vor dem Duschen gibt es ein üppiges, sehr leckeres Abendessen.

Einmal mehr freue ich mich, dass ich keine besonderen Diätvorschriften für mich beachten muss sondern essen darf, was auf den Tisch kommt. Und so lange ich kräftig und mit großem Appetit zu.

Und auch hier darf ich mit einem Klischee aufräumen: Es ist bei Weitem nicht so, daß alle Amerikaner Fast Food essen. Fast alle Familien, die mich zum Essen einladen, kochen selbst. Und was dann auf den Tisch kommt, hat mir immer ganz besonders geschmeckt. Da waren vegane, vegetarische oder auch Fleischspeisen dabei. Ob warme Speisen oder kalte, ich habe alles mit großem Genuss verspeist.

Gemeinsam mit meinen Gastgebern Nancy und David wechseln wir von der Küche ins Wohnzimmer und unterhalten uns noch eine Weile. Und sie gewähren mir noch einen weiteren Ruhetag und eine weitere Nacht.

Morgen früh wollen sie zum Bauernmarkt und ich darf mitkommen. Ihre Empfehlung für das Natural History Museum greife ich gerne auf und freu mich jetzt schon darauf. Gegen 22.00 beenden wir den gemeinsamen Abend und ich ziehe mich in mein Gästezimmer mit wunderbarem Ausblick auf die hell erleuchtete Stadt zurück.

Salt Lake City wurde 1847 von den Mormonen gegründet als Rückzugsort, wo sie ihre Religion ungehindert ausüben können. 1898 wurde es die Hauptstadt von Utah.

Heute hat Salt Lake City ca. 200.000 Einwohner. Im Salt Lake County, also Stadt mit Umland, sind 49 % der Einwohner Mormonen.

Fun Fact für Skifahrer: „Die nahegelegenen Berge unserer Stadt sind nicht nur Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2002, sondern auch als Heimat des „besten Schnees der Welt“ bekannt. Große Stürme nehmen mehr Feuchtigkeit auf, wenn sie über den Großen Salzsee ziehen, und diese Feuchtigkeit prallt auf die Wasatch Mountains und erzeugt unvergleichlich leichten und befahrbaren Pulverschnee.“

(Letztes ein Zitat aus www.visitsaltlake.com)

Von Layton nach Antelope Islands, Utah

12. September 2024

Es ist noch früh am Morgen, als ich Layton, UT verlasse. Im Haus ist es still. Meine Gastgeber sind vermutlich an ihren Arbeitsstätten. Lediglich die Hauskatze, ein herzallerliebstes, verschmustes Tier, leistet mir neugierig Gesellschaft.

Als ich bereits alles gepackt habe, kommt Christian heim. Das gibt mir die Möglichkeit, ihm und seiner Frau Emily zu danken. Wir wechseln noch ein paar Worte und dann bin ich auch schon wieder auf der Straße. Die Reifen haben die Luft gehalten. Und so starte ich sorglos in den heutigen Tag.

In Layton selbst drehe ich eine kleine Runde um den Mormonentempel, der hell in der Morgenssonne leuchtet. Dann verlasse ich die Stadt …

… über einen Radweg, den G&RGW Rail Trail, der offensichtlich noch ganz neu ist.

Nach Wenigen Kilometern fährt mir den Schreck in die Glieder: Links und rechts des Weges ein ganzer Wald voller Disteln. Mannshoch und am Ende des Sommers strohtrocken, stehen Tausende von Disteln am Wegesrand. Und die ersten Stängel liegen bereits auf dem Radweg …

Nach einigen Meilen will mich der Fahrradcomputer auf einen anderen Weg bringen. Dazu müsste ich mich durch den Distelwald arbeiten. Da ich vom gestrigen Tag noch genug habe, entscheide ich mich für einen Umweg.

Am Wegesrand überragen Coyotenweiden die Schottischen Zaunrosen, deren hagebuttenähnlichen Früchte massenhaft rot in der Sonne leuchten. Auf den busch- und baumfreien Flächen ragen trockene Fruchtstände der wilden Karde in den Himmel, während die Ackerwinde über den Boden kriecht und ihre weißen Blüten der Sonne entgegenreckt.

Nach 30 Meilen ändert sich das Landschaftsbild deutlich. Bäume treten in den Hintergrund und links und rechts tauchen die ersten Salzwiesen auf.

Ein Paradies für Watt- und Seevögel.

Wenige Kilometer weiter habe ich einen ungehinderten Blick auf die weite, flache Uferzone des Salzsees, die von einer weißen Salzkruste überzogen ist.

Schließlich erreiche ich Antelope Island, mit 282 Quadratkilometern die größte Insel im Salzsee in Utah. Gleichzeitig ist diese Insel ein State Park.

Die Insel liegt im südöstlichen Teil des Sees, in der Nähe von Salt Lake City.

Der nördliche, fast baumlose Teil der Insel ist geprägt von weiten Präriegrasflächen, die goldgelb in der Sonne leuchten. Diese ausgedehnten Grasflächen sind Weidegrund der Bisons, von denen es eine Herde von ca. 300 Tieren auf der Insel gibt.

Der Blick über die Weidegründe, dahinter der blau schimmernde Salzsee und am Horizont die aufsteigenden Berge hinter dem See hat etwas Traumhaftes. Er erfüllt mich mit tiefster Dankbarkeit.

Auf den ausgedehnten, flachen, bei Niedrigwasser trockenfallenden Flächen hat sich eine Salzkruste gebildet, die weiß in der Sonne leuchtet. Alles liegt ruhig und friedlich.

Die Buffalos haben auf der Insel Vorrang. Wenn sie beabsichtigten, die Straße zu queren, haben alle anderen Gäste, die ihr Habitat bevölkern, anzuhalten. Gelassen schreiten die mächtigen Tiere über die Fahrbahn und wenden sich am gegenüberliegenden Fahrbahnrand den wohlschmeckenden Dreizähnigen Wermutbüschen zu.

Dreizähniger Wermut ist ein strauchartiges Gewächs mit aromatischen, silbergrauen Blättern, das den Speiseplan der Bisons erweitert. Die Bisons wurden vor einem Jahrhundert auf der Insel angesiedelt unt halten die Vegetationsdecke im Gleichgewicht.

Einmal im Jahr im Mai werden die Tiere zusammengetrieben und auf Alter und Krankheiten untersucht. Ansonsten leben sie vollkommen frei auf dieser Insel.

Insgesamt zähle ich bis zum Horizont 25 Tiere.

Im Vordergrund Dreizähnige Wermutsträucher.

Ich habe für die kommende Nacht einen Campingplatz gebucht.

Die kleine Schotterterrasse sorgt für einen sorgenfreien Aufbau und eine komfortable Nacht. Außerdem verhindert sie, dass jeder sein Zelt an einer x-beliebigen Stelle aufbaut und damit die Grasnarbe schädigt.

Der Platz ist wunderschön gelegen mit einer großartigen Aussicht über das Land. Da es sonnig und warm ist und nur eine leichte Brise weht, befestige ich das Zelt nur an vier Punkten. Nachdem das Zelt aufgebaut und alles eingeräumt ist, mache ich mich auf einen ausgedehnten Spaziergang über die von Felsen durchsetzten Hänge hinab zum Ufersaum.

Der Louisianawürger macht lautstark auf sich aufmerksam und begleitet mich des Weges. Er zählt zu den gefährdeten Vogelarten. Und so freue ich mich über seine Gesellschaft.

Es gibt sehr viele ausgetretene Pfade, die durch die Felsen zum See hinab führen. Welcher richtig ist, ich weiß es nicht. Und so lasse ich mich einfach von der Schwerkraft leiten und wähle den komfortablen Weg des geringsten Widerstandes. Echsen huschen über die Felsen, Kaninchen scheinen keine Angst mehr vor den Menschen zu haben. Lediglich ein Hase, den ich wohl aufgescheucht habe, sucht fluchtartig das Weite.

Und zwischen all den Wermutbüschen scheint sich auch die buschige Zackenblume heimisch zu fühlen.

Unten an der Uferzone entdecke ich üppige Bestände des Quellers, der sich in dieser salzhaltigen Zone sehr wohl fühlt.

Ansonsten wirkt diese schmale Zone vegetationsleer.

Einige Strukturen fallen mir ins Auge. Aber ich kann sie nicht zuordnen. Was sich hier über den Wasserhorizont hinaus erhebt, kann ich mir nicht erklären. Und auch Dr. Google hilft nicht weiter. So wird es weiterhin Geheimnisse geben. Gut so! Das stärkt meine Neugier …

Kurz vor Sonnenuntergang füllt sich der kleine Parkplatz oberhalb des Campingplatzes. Eine kleine Menschenschar eilt die felsige Hügelkuppe hinauf dem Sonnenuntergang entgegen. Es herrscht eine wundervolle, friedliche Stimmung und großes Staunen über das Naturspektakel, das hier alltäglich erscheint.

Kaum ist die Sonne verschwunden, eilt die kleine Menschenmenge zurück zum Parkplatz und wenige Minuten später stehe ich allein vor der hereinbrechenden Nacht. Es gibt keine Elektrizität. Es gibt kein Internet. Um die Akkus zu schonen, mache ich das einzig Sinnvolle: ich geh zu Bett.

Schnell schlafe ich ein. Vielleicht eine Stunde später wache ich abrupt auf. Der Wind hat stark zugenommen und zerrt und rüttelt am Zelt. Nun bin ich ganz schnell auf den Beinen. In der Dunkelheit der Nacht greife ich nach den Zeltschnüren und Heringen und stabilisiere das Zelt in Windeseile, so dass es dem Sturm trotzen kann. Alles hat gut geklappt. Das Zelt steht jetzt viel stabiler da und gibt mir Sicherheit …

Und ihr seid wieder bei mir. Begleitet mich bei meinem Traum. Nährt mich mit euren Kaffees und nehmt teil in euren Kommentaren. Danke! Für mich und für euch teile ich meine Erlebnisse und meine Bilder.

Zufrieden lege ich mich wieder hin und schlafe bald ein …

Amerikanische Bisons (männliche Exemplare) können bis zu 4 m lang werden und über 900 Kilo wiegen. Bisons sind keine sanftmütigen, schwerfälligen Tiere. Sie können bis zu 65 km/h schnell laufen und 1,80 m hoch springen. Bisons sind neugierig, aggressiv und in den nordamerikanischen Steppen heimisch.

Übrigens kann man im Salt Lake schwimmen, ohne sich zu bewegen. Der Salzgehalt des 148 km langen und 77 km breiten Salzsees ist nach dem Totem Meer am zweithöchsten und führt dazu, dass man sich genüsslich auf die tragende Wasseroberfläche legen kann, ohne unterzugehen.