Jo's DreamA bike. A tent. A year.

Kleine Segeltour mit Richard

Richard hat mich zu einer mehrstündigen Segeltour vor der Skyline Torontos eingeladen. Am Yachthafen treffen wir noch Marlies, eine Freundin Richards, die im selben Hochhaus in der 36ten Etage wohnt. Zu dritt geht es an Bord eines kleinen Segelbootes, das Richard für den Ausflug gemietet hat.

Unter seiner Regie nehmen wir unsere Plätze ein und helfen, wenn nötig, auf seine Anweisungen.

Das Wetter ist großartig. Der Wind gerade so, dass es sich lohnt, hinauszusegeln. Während der Bootsfahrt führen wir eine angeregte Unterhaltung. Und da beide sehr ortskundig sind, fällt mir die Orientierung zu Wasser nicht schwer.

Am Ausgang des Yachthafens liegen haufenweise Kajaks zum Mieten. Und davon wird rege Gebrauch gemacht.

Der erste Kilometer wird noch mit einem Außenbordmotor zurückgelegt. Doch dann setzt Richard die beiden Segel, bringt das Boot in den Wind. Und schon gleiten wir weich über das Wasser. Die Skyline wird immer kleiner. Über uns schwebt ein Passagierflugzeig herein, um auf dem lokalen Flughafen zu landen.

Und dann fliegen Kormorane in langen Reihen dicht auf das Segelboot zu, teilen sich auf und umfliegen das Hindernis in 15 bis 20 Metern Entfernung. Das wäre vielleicht nicht erwähnenswert. Doch es sind Abertausende, die in schnellem Flug mit heftigen Flügelschlägen vorbeiziehen. Nach einer halben Stunde vererbt der schwarzgefiederte Strom.

Unsere Zeit auf dem Wasser vergeht wie im Flug und schon bald geht es wieder heim. Richard drückt mir das Ruder in die Hand und unter seiner Anweisung halte ich Kurs auf den Yachthafen, während er selbst ständig den Wind in den Segeln kontrolliert.

Es war ein kleiner, feiner Ausflug mit einer interessanten Sicht auf die Skyline. Marlies schwärmte von der Skyline nach Einbruch der Dämmerung und lud mich ein, nochmals einen Blick auf diese Skyline zu werfen.

So verabredeten wir uns und ich hatte für den Rest des Abends einen wunderbaren Stadtführer. Sie kennt die interessanten, fotogenen Ecken, führte mich zu Fuß um manchen Block. Zeigte und erklärte gleichzeitig, was ich sah und lud mich noch zum Abendessen ein, bevor wir die Harlan’s Port Ferry bestiegen. Ohne auszusteigen, setzten wir über, nur um gleich wieder die Rückfahrt anzutreten. Aber es hat sich gelohnt. Die Stadt zeigte sich vielleicht von ihrer schönsten Seite.

Und äls wäre es noch nicht genug, führte mich Marlies noch um ein paar Ecken und präsentierte mir noch ein Graffiti von Bansky. Ich hätte es wohl nicht gefunden. Das Graffiti befindet sich noch heute an seinem ursprünglichen Standort und ist mit einem Holzrahmen eingefasst und mittels einer Plastikscheibe geschützt.

Ich habe Marlies viel zu verdanken. Ohne sie hätte ich manches Kleinod Torontos niemals gesehen.

In der Kürze der Zeit habe ich durch sie und Richard mehr von Toronto gesehen, als ich jemals erwartet hätte. Danke an Beide für diese wunderbaren Tage in einer Stadt, die sich in einem großen, schnellen Wandel befindet.

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