Jo's DreamA bike. A tent. A year.

Von Espanola nach Blind River, Ontario

Ich bin früh auf und hüpfe voller Freude in den Swimmingpool. Anschließend fange ich an, meine Sachen zu verstauen und am Rad zu befestigen. Tim kommt hinzu und überrascht mich mit einem reichhaltigen Frühstück.

2 Becher Kaffee, 1 Glas Milch, 2 Scheiben Toastbrot. Eine gegrillte Hühnerbrust, Käse Tomate und Blaubeeren. Dazu gibt er mir noch 3 Flaschen Wasser mit auf den Weg. Und seine Frau packt mir noch eine Tüte mit Müsliriegeln ein. Dann verlasse ich die Beiden Richtung Blind River.

Es ist ein ruhiger Tag. Die Landschaft zieht vorbei und ich bin damit beschäftigt, zu entscheiden, welche Route ich ab Sault Ste. Marie nehmen werde, um den Lake Superior zu umfahren.

Nach vielen Gesprächen in den vergangenen Tagen entscheide ich mich am Nachmittag noch vor Erreichen Blind Rivers für die Südküste. Ich denke, es ist eine gute Entscheidung, um meine Gesundheit zu schonen.

Bei Maße, Ontario ist die Spanish River Bridge über den Fluss Aux Sables für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Ein Anruf und 5 min später holt mich ein Auto ab und bringt mich sicher über die Baustelle auf die Nordseite des Flusses.

Der Tag zieht sich und die Hitze strengt heute an. Aber ich komme trotzdem gut voran.

Hier ein Schild aus dem vielfältigen Schilderwald, durch den ich in den vergangenen 8 Wochen geradelt bin.

Gegen Abend frage ich auf einem Campingplatz freundlich nach, was der Platz kostet. Und ich bin verblüfft: 30 Dollar. Als ich sagte, dass das zuviel sei für 12 Stunden, weist er mich, ohne mich zu beachten mit ausgestrecktem Arm aus dem Büro und schließt die Tür hinter mir zu. So steige ich wieder aufs Rad.

Nach wenigen Kilometern entdecke ich ein kleines Haus, umgeben von geeignetem Rasen. Also frage ich an. Jean und ihr Ehemann wollen gerade ihr Haus verlassen und zum Campingplatz fahren. Die Minuten davor reichen, um mir einen Platz 100 m vom Highway entfernt, zuzuweisen, mir zwei Flaschen eisgekühltes frisches Wasser zu reichen und die Nachbarn zu informieren, dass da ein Mann aus Germany auf ihrem Grundstück campiert. Was für eine großzügige Geste.

Sie kümmern sich noch um alles, packen die letzten Sachen in ihr Auto und sind eine halbe Stunde später schon fort. Zwar gibt es kein WIFI und kein Frühstück. Aber dafür ist der Platz kostenlos. Ich bin glücklich über solche Geschenke und die Großzügigkeit der Menschen, denen ich begegne …

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