Jo's DreamA bike. A tent. A year.

Von Holstein nach Wiarton, Ontario

28 Juli 2024

Ich habe heutemorgen erst einmal ein erfrischendes Bad im Teich genommen. Darwin schaute vom Balkon aus zu. Kurze Zeit später treffen wir uns am Zelt. Den Kaffee hat er gleich mitgebracht. Und auf den Kaffee folgt noch eine Einladung zum Frühstück ins Haus. Anschließend verabschieden wir uns herzlich voneinander. Noch ein Abschiedsfoto und dann bin ich schon wieder unterwegs.

In wenigen Minuten lasse ich Holstein hinter mir. Dann wird es wieder ruhiger auf der Straße und ich bin allein. Dabei fühle ich mich wohl. Kein Gefühl der Einsamkeit. Kein Verloren sein. Da ist so viel Freude in mir. So viel Neugierde auf den Weg, der noch vor mir liegt. Und die Tatsache, dass es noch immer 10 Monate sind, treibt mich an, Neues zu entdecken und Menschen kennenzulernen.

Heute ist Sonntag und die Straße am Morgen weitestgehend leer. Auf der Bruce Penisula leben viele traditionell lebende Amish People und gleichzeitig eine große Gruppe mehr liberaler Mennoniten. Aber mir begegnet kein einziger. Kein Buggy ist auf der Straße zu sehen. Und kein Mitglied dieser Gemeinschaften.

Ihre kleinen Gemüsestände, die ich bisher nicht gefunden habe, sind am Sonntag verweist. Sie kommen für mich nicht in Frage, da sie für die Früchte in der Regel Bargeld der Geldkarte vorziehen. Und genau das habe ich nicht bei mir.

So fahre ich unbeschwert durch die ruhige, sonnige Landschaft. Ein Ochse steht in der brütenden Hitze am Wasserloch. Mein Thermometer zeigt 40,7 °C in der Sonne an. Es scheint, als sei ich der Einzige, der sich an diesem Morgen regt.

Ein bunter Wegweiser weckt meine Aufmerksamkeit. Und kurz darauf kündigt mir ein GoCanada unter olympischen Ringen die Olympiade an. Bisher hat sie für mich überhaupt nicht existiert. Und wenn schon Olympiade, dann bin ich mit meiner eigenen Olympiade beschäftigt. Still lächle ich in diesem Augenblick in mich hinein.

Ich erreiche Skinners Bluff in Colpoy’s Lookout Conservation Area. Von diesem Standort aus ist eine interessante Reihe von Bergrücken und Steilhängen zu sehen, die mit der Niagara-Steilstufe in Verbindung stehen.

Oben befindet sich eine massive Steilküste aus Dolomit, eine Erosionsformation, die von einem Schutthang aus herabgefallenen Steinen flankiert wird. Unmittelbar darunter kennzeichnet ein Grat aus Sand und Kies die 11.000 Jahre alte Uferlinie des postglazialen Algonquin-Sees.

Die Straße führt eine kleine sekundäre Steilküste hinab, die aus widerstandsfähigem Dolomit der Manitoulin-Formation und einer Ufersteilküste des postglazialen Nipissing-Sees gebildet wurde, die etwa 5.000 Jahre zurückreicht.

An der Bruce County Road in Wiarton erreiche ich gegen 20 Uhr mein Ziel. Unter einem Apfelbaum neben dem Haus eines Ehepaares schlage ich mein Zelt auf, nachdem ich um Erlaubnis gebeten habe. Ich werde freundlich mit Wasser versorgt. Das Obst liegt auf der Wiese unter dem alten Apfelbaum gleich nebenan. Ich bin froh, dass man mir hilft. Alles geht schnell. Und 15 min später liege ich schon auf meiner Matte und schlafe bald darauf ein.

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