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Grand Canyon Tour: Bright Angel Trail zum Havasupai Garden

5. Oktober 2024

Den heutigen Tag möchte ich meinem Schwiegervater Lothar widmen, der mich von Anbeginn so verständnis- und liebevoll auf meiner Traum-Tour begleitet. Mit großem Interesse folgt er meinem Weg und spart nicht mit Komplimenten. Für all das danke ich ihm von ganzem Herzen.

Doch nun will ich mich auf den Weg machen. Es wird 925 Meter in den Canyon hinabgehen. Und natürlich muss ich auch wieder hinauf. Der Wetterdienst sagt für den heutigen Tag stabiles sonniges Wetter voraus mit Temperaturen bis 40 Grad Celsius. Also viel Flüssigkeit einpacken. Sonnencreme und Kopfbedeckung nicht vergessen. Und auch kalorienreiche Snacks mitnehmen.

Das mir die Hitze nicht zu schaffen macht, ist für mich ein Geschenk. Und so brauche ich für den Weg hinab 2 Stunden und 30 Minuten. Und was mich erstaunt, für den Weg hinauf 2 Stunden und 45 Minuten.

Schon auf dem Weg hinab kommen mir einige Wanderer entgegen, die schwer zu kämpfen haben und erschöpft am Wegesrand hocken. Es erstaunt mich immer wieder, solche Bilder zu sehen. Erklärungen, sich richtig vorzubereiten, wie Warnungen, solche Tour nicht zu unterschätzen, gibt es an den Trailheads genug. Aber es muss auch erwähnt werden, dass die große Mehrheit der Wanderer gut vorbereitet in den Weg einsteigt.

Etwa alle 300 m Höhenunterschied gibt es eine kleine Station, an der jedermann Trinkwasser auffüllen, sein Shirt oder die Kopfbedeckung nass machen und wer will, auch rasten kann. Der Weg ist gut ausgebaut. Markierungen allenfalls in den Serpentinen notwendig. So ist er bei trockenem Wetter gut begehbar. Anders sieht es bei Regenwetter aus. Aber darüber brauche ich heute nicht nachzudenken.

Gelegentlich werde ich erkannt und man spricht mich an. Die meiste Zeit jedoch bin ich ganz bei mir und genieße diese Wanderung in vollen Zügen. In der Folge füge ich ein paar Bilder ein, die den Charakter und die Schönheit dieses vielbegangenen Wanderweges zwischen der South-Rim und dem Havasupai-Garden beschreiben. Und vielleicht gelingt es mir, eure Neugier zu wecken und euch mitzunehmen auf diesen Hike.

Meine Wanderung beginnt am Campingplatz. Mit dem Fahrrad mache ich mich auf den Weg zum Bright-Angel-Trailhead. Schon dieses Stück birgt Überraschungen. Ein Hirschbulle kreuzt meinen Weg.

Und bevor ich den Trailhead erreiche, führe ich schon ein kleines Gespräch mit Besuchern an der South-Rim und genieße ansonsten den Blick in die Landschaft.

Bis zum Trailhead ist der Wanderweg (Rim-Trail) gut ausgebaut und asphaltiert. Somit auch gut begehbar für Rollstuhlfahrer.

Die hochaufragenden, senkrechten Felsmauern bilden einen starken Kontrast zum tiefen, weiten Canyon.

Und viele Abschnitte weisen keine weiteren Sicherungen auf.

Auf alle Fälle lohnt es sich immer wieder, stehen zu bleiben und die grandiose Aussicht zu genießen.

Mitunter hat sich ein richtiger Hohlweg ausgebildet.

Am Havasupai Campground fallen diese Galgen auf, an denen Hiker ihre Rucksäcke aufhängen können, um zu verhindern, dass kleine Nager sich an dem Inhalt zu schaffen machen.

Und Geländer gibt es so gut wie keine. Selbst an steilen Flanken wird darauf verzichtet.

Beargrass Tree Nolina mit einer Wuchshöhe von beeindruckenden 5 Metern.

Nur ganz wenige Wegabschnite weisen eine Pflasterung über ein paar Meter auf, die vor langer Zeit angelegt worden sein muss.

Viele Wegabschnitte sind durch Baumstämme stabilisiert, die dem Erodieren von Sand und Schotter entgegenwirken.

Und auch Reiter zu Pferde begegnen einem auf dem schmalen Pfad …

Und ständige Begleiter auf dem Weg in die Tiefe sind die kleinen Squirrels.

Hier sieht man schön, wie der Weg teils über kleine Felsstufen entlang der Bergflanke in die Tiefe führt.

Die Aussichten auf dem Weg sind immer wieder grandios. In der rechten unteren Bildecke sind einige Wanderer zu sehen.

An einigen Stellen läuft man zwischen den Felsen. Und nur der Blick nach oben gibt die Sicht frei. Ansonsten ist man von steilen Felswänden umgeben …

In der Bildmitte ist der Weg zum Plateaupoint zu sehen. Wegen einer gebrochenen Wasserleitung war er leider ab dem Havasupai Campground gesperrt.

Die Temperatur auf dem Havasupai Campground liegt um 13.00 Uhr bereits bei 38°C und dürfte nachmittags die 40°C locker überschreiten.

925 Meter unterhalb der South Rim liegt der Havasupai Campground versteckt und geschützt in einem kleinen Wald mit einigen riesigen, in die Tage gekommenen Pappeln.

Mitunter türmt sich die senkrechte Mauer hunderte von Metern über einem auf. Am Fuße dieser Wände fühlt man sich dann winzig klein.

Der Bright Angel Trail führt am Havasupai Campground vorbei. In den Felsen am Wegesrand wachsen neben vielen anderen, dem Mikroklima angepassten Pflanzen auch verschiedene Kakteenarten.

Gleich zu Beginn führt der Weg durch einen, komfortablen Felsdurchbruch.

In diesem Bild ist sehr schön zu erkennen, wie steil das Gelände ist, durch das der Weg in etlichen Serpentinen führt.

Ich weiß nicht, wie viele Menschen heute gleichzeitig mit mir auf dem Weg waren. Ein paar Hundert mögen es gewesen sein. Und für mich war das schon außergewöhnlich. Wie schön muss es zu Zeiten sein, in denen man mehr oder weniger allein auf diesem Pfad unterwegs ist.

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